Nach dem Rohner Bulls Fan-Fest im Oktober dauerte es noch zwei Wochen, bis es für die Rohner Bulls endlich wieder auf das Eis ging. Um hierfür optimal vorbereitet zu sein, schliffen wir in Andermatt noch drei Tage an unserer Form. Am Sonntag, dem 18. Oktober ging die Reise nach Winterberg dann los.
Mit dem ersten Begehen der Bahn war der lang ersehnte Moment endlich gekommen. Spikes wurden montiert und es ging zu Fuss die Bahn hinunter, wo wir besprachen, wie man diese am besten fährt. Die Erkenntnisse aus dieser Besprechung konnten sodann auch angewandt werden, als es hiess, «die Bahn ist frei». Nach einigen Fahrten kam das Gefühl für das Bobfahren wieder zurück und so fanden wir in diesem ersten Training schon bald die Rennlinie. Das Wetter war indessen wie in Winterberg üblich, nicht gut und es regnete viel.
Nun gilt es ernst
Das soeben erwähnte Training war auch die erste Gelegenheit, wo Luca Rolli mit den Rohner Bulls unterwegs sein konnte. Entgegen dem letztjährigen miesen Start, fing das Bobfahren nun auch ihm an Spass zu machen. Als wir im vorletzten Training am Start einmal mehr Gas gaben, war die Zeit erfreulicherweise sehr gut. Da sich unsere Körper aber erst wieder an die Kräfte des Bobfahrens gewöhnen mussten, bestimmten wir den Sonntag zum trainingsfreien Tag. Diesen nutzten wir jedoch, um alles für das Rennen vorzubereiten. So wurden die Kufen geschliffen und poliert und der Bob gecheckt und geputzt.
Danach stand das 2er Bobrennen gegen die anderen Schweizer Mannschaften an. Dabei stand auf dem Spiel, wer sich für den Welt- und Europa Cup qualifizieren würde und wer zu Hause bleiben muss. Mit dem ersten Start in der neuen Formation konnten wir zufrieden sein, da er nur einen Hundertstel langsamer war, als derjenige letztes Jahr mit Joel Fearon. Die erste Fahrt hingegen war nicht so gut, da wir zuvor nur zwei Fahrten mit den neue Kufen absolviert hatten und diese für das Rennen auch noch poliert waren. Mit einem um einiges besseren zweiten Lauf konnten wir den Vorsprung auf den fünften Rang jedoch noch ausbauen, sodass wir die Qualifikation auf dem vierten Schlussrang beendeten.
Neue Bullen im Eiskanal
Da in der folgenden Woche die Viererrennen anstanden, sind Raphi und Pascal auch noch zusammen nach Winterberg gereist. Am Dienstag jagten beide dann gleich das erste Mal den Eiskanal hinunter. Entsprechend waren sie sehr nervös und wussten zu Beginn noch nicht, wie sie das Bobfahren finden sollen. Bereits am nächsten Tag standen sie aber schon mit einem grossen Lächeln im Gesicht im Ziel. Als wir das dritte Training in der Rennformation Timo / Luca / Raphi / Maruan absolvierten, geschah dann ein keines Missgeschick: Als Raphi den Abweiser nicht getroffen hatte, fiel er vom Schlitten und rutschte auf dem Hosenboden bis zur Kurve. Glücklicherweise hat er sich nicht verletzt.
Dafür, dass zwei neue Bullen im Schlitten mitfuhren, starteten wir sehr gut in die 4er Selektion. Als der erste Lauf jedoch völlig in die Hosen ging, fragten wir uns schon, was los sei. Zwischen den Läufen kontrollierte Timo die Kufen und bemerkte, dass mit der Lenkung etwas nicht stimmt. Hausi, der Verbandsmechaniker, Rico Peter und Timo konnten das Problem dann aber beheben. Danach wussten die Rohner Bulls, dass sie im zweiten Lauf nochmals alles geben müssen, da sie bis dahin auf dem sechsten Rang lagen. Mit einem guten zweiten Start und einer perfekten Fahrt sprangen wir dank der zweitschnellsten Laufzeit auf den dritten Schlussrang.
Weiterreise nach Königssee
In Königssee stiessen auch noch Noe und Dominik Scherrer zum Team. Gleich am zweiten Tag gingen wir im Team und mit dem 4er Bob an die Bahn und stellten den Bob auf die Waage. Als Timo, Noe, Luca und Maruan in den Bob stiegen, schauten alle gespannt auf die Anzeige. Drei Kilogramm zu viel. Wir wussten aber aus Erfahrung, dass wir das richtige Gewicht für den Wettkampf doch noch erreichen könnten, wenn wir alle auf das Essen achten würden. Da wir bisher viel essen mussten und nun nicht mehr durften, war das ein wenig schwierig. Aber wir bemerkten auch selbst, dass es ziemlich eng war, wenn wir zu viert im Schlitten sassen. Die Trainings liefen trotzdem gut und wir waren rasant unterwegs. Auch Noe war glücklich endlich dabei zu sein und machte seine Arbeit super.
Erstes Ziel erreicht
Beim 2er Rennen belegten wir dann mit einem Hundertstel Rückstand auf das Podest den vierten Rang. Das 4er Rennen war geprägt von einer schlechten Startzeit und zwei nicht gelungenen Einstiegen. Mit dem vierten Schlussrang und nur vier Hundertsteln Rückstand auf die Drittplatzierten konnten wird deshalb sehr zufrieden sein. Auch über alle vier Rennen platzierten wir uns auf dem vierten Rang. Dies war gleichbedeutend mit der Qualifikation für den Europa Cup und dem Erreichen unseres ersten Saisonzieles.
Anschliessend ging es für Timo, Maruan und Pascal noch eine Woche nach Altenberg. In Altenberg fuhren wir nur Zweierbob und konnten optimal an unserer Athletik arbeiten. Danach waren die Vorbereitungen abgeschlossen und wir verbrachten eine Woche zu Hause. Nun steht in Winterberg am 5. und 6. Dezember das erste internationale Rennen auf dem Plan. Da bis zum Jahreswechsel nur noch zweier Rennen bevorstehen werden dann nur Timo, Maruan und Luca in die Wettkampfsaison starten.